Von 17. bis 20. August 2017 luden die slowakischen Forstfrauen zum 19. Treffen in den Forstbetrieb Prievidza. Heuer waren auch die österreichischen Forstfrauen dabei!
Ausgelassene Aufbruchsstimmung herrschte am Morgen des 17. August beim FAST Pichl, als sich 14 Forstinteressierte Groß und Klein auf den Weg nach Bojnice machten. Bojnice ist ein liebliches Städtchen, umrandet von Wäldern, das für sein Schloss, das Thermalbad und seinen Tiergarten bekannt ist.
In unserem Hotel angekommen, wurden wir mit einem großzügigen Gastgeschenk und dem ersten Schnaps von unseren slowakischen Kolleginnen freundlich aufgenommen. Darauf folgte die Begrüßung der 89 slowakischen und 14 österreichischen Gäste. Abends fanden wir Zeit für einen Stadtbummel im Zentrum Bojnices. Nun ergab sich die erste Möglichkeit mit den einheimischen Forstleuten in Kontakt zu treten. Auch wenn die Kommunikation, bedingt durch die Sprache nicht immer ganz einfach war, schienen alle bemüht.
Das Highlight des Tages stellte schließlich eine Nachtbesichtigung des Schlosses Bojnice dar. Es gilt als das drittschönste Schloss der Welt und besonders sehenswert. Die erste urkundliche Erwähnung fand man aus dem Jahre 1113. Nach 1945 kam es in Staatsbesitz. Für die Finanzierung dieses Kunstwerks soll anno dazumal der Braunkohlebergbau aus der Umgebung gedient haben. In geheimnisvoller Atmosphäre in mitten von Klaviermusik, Schlossgespenstern und Sekt ließen wir den Tag angenehm ausklingen.
Der Freitag begann mit der Besichtigung des Zoos Bojnice. Dieser gilt als der älteste Tiergarten der Slowakei. Schließlich fanden wir noch Zeit, ein Braunkohlebergwerk, eine archäologische Ausgrabung und die Kirche Rotunde des heiligen Juraj zu besichtigen. Die Krönung des Tages war schließlich der Aufenthalt im Heilbad von Bojnice.
Bei der Fahrt durch dieses Gebiet fallen die weitläufigen Felder mit angemessen großen Maschinen auf. Auch fehlen in dieser Gegend die zahlreichen kleinen Bauernhöfe, wie sie in Österreich typisch sind. Von kleinstrukturierter Landwirtschaft ist hier nichts zu merken. Es scheint als hätte der Kommunismus bis jetzt seine Spuren hinterlassen.
Als besonders interessant erwiesen sich die Besuche der slowakischen Staatsforste. Diese betragen ca. 80% der gesamten Waldfläche. Im Vergleich dazu sind es in Österreich etwa nur 15%. Die Eiche gilt als Brotbaum der dortigen Forstwirtschaft und hat eine Umtriebszeit von ca. 180 Jahren. Doch ist ihr Gedeihen mit einigen Hürden verbunden: Das größte Problem sei das Absterben der Krone. Auch Trockenheit, Frost und das Abschneiden der Wurzel in der Baumschule stelle ein Problem dar. Mit dem Eichen-Prozessionsspinner gebe es in diesem Gebiet bis jetzt keine Probleme.
Den letzten Abend im Nachbarland verbrachten wir bei traditioneller Musik und Tanz. Es war eine spannende Erfahrung, mit den benachbarten Forstleuten in Kontakt zu treten sowie die Kultur und die Sitten eines so nahen und doch anderen Landes kennenzulernen. Herzlich bedanken möchten wir uns bei unseren slowakischen Gastgebern und bei Frau DI Dagmar Karisch-Gierer, Obfrau des Vereins der Forstfrauen Österreichs, für die tolle Organisation und ihr Engagement.
Bericht: Anna-Sophie Hofer, Kindberg, Forstfrau und Schülerin der HBLFA Raumberg-Gumpenstein